Brigitte Schütz und Robi Messerli mit ihren Fribis Ela und Ellesse
Geschichte
Genug vom „Big Business“ begab ich mich vor rund zwanzig Jahren auf die Suche nach etwas Neuem. In dieser Zeit besuchte ich häufig mit Kindern des Dorfes die Ponys auf dem Bauernhof meines Cousins in Wahlendorf und lernte dort das einäugige Lotti kennen. Da Lotti bereits 28 Jahre alt war und altersbedingt unter Arthrose litt, musste ein zukünftiges Beistandpferd für Lottis damaligen Stallgenosse gefunden werden.
An der BEA entdeckte man eine Freibergerstute namens Ela, zu diesem Zeitpunkt trächtig mit ihrem ersten Fohlen Ellesse, die nun Lottis Platz einnehmen sollte.
Ich verliebte mich sogleich in das junge Pferd und dessen Fohlen und nahm es mir zur Aufgabe, mich um die beiden zu kümmern. Es folgten zahlreiche Reitstunden und Ausritte mit Ela, bis nach einiger Zeit klar war, dass diese Wege sich niemals wieder trennen würden. Ich entschied mich sowohl Ellesse als auch Ela zu kaufen.
Es stellte sich nur noch eine, nicht nebensächliche, Frage: „Wie sag ich‘s meinem Manne?“. Anstelle einer Beichte entschied ich mich, Robi das Fohlen Ellesse zum Geburtstag zu schenken, denn ich ahnte bereits zu diesem Zeitpunkt, dass auch er sein Herz an die beiden Vierbeiner verloren hat. Somit wurden wir beide im Jahre 1993 zu stolzen Pferdebesitzern.
Robi und ich schauten uns nach einem geeigneten Plätzchen für die kleine Familie um. Das Mühletal in Aarberg sollte der Ort sein, auf dessen idyllischen Weiden sich unsere Pferde in den nächsten Jahren austoben konnten. Kurz nach dem Umzug brachte Ela ein weiteres Fohlen namens Estador (1995) zur Welt und die Familie war komplett. Später stiessen eine weitere Freibergerstute, Larissa, und die zwei kleinen Ponelis Mäggi und Piloo dazu.
Für die Western/Freizeit-Ausbildung der Pferde wurde der Trainer Helmut Piller beigezogen, der auch uns und den zukünftigen Reiterinnen und Reiter während zehn Jahren mit Rat und Tat zur Seite stand. Wir waren von Anfang an bemüht, uns stets zu verbessern und weiterzubilden – sowohl im Sattel als auch am Boden – und besuchten zahlreiche Kurse bei anderen renommierten „Rösselern“, wie Jean-Claude Dysli, Nathalie Penquitt, Bea Borelle, Peter Pfister usw.
1998 entdeckten die ersten drei „Modis“ aus der Umgebung den kleinen Rösslihof. Kurz darauf zählten wir fünf Reiterinnen und innerhalb von zwei Jahren, waren es bereits zwanzig bis dreissig.
So nahm die Geschichte unseres kleinen Reitbetriebs ihren Lauf…
Für mich hatte die Neuorientierung somit ein Ende, denn ich habe in jener Zeit meine Bestimmung gefunden. Ich wollte mein Leben unseren Pferden, Ponys und all den anderen Tierlis widmen und den vielen Kindern und mittlerweile auch Erwachsenen, die bei uns kommen und gehen, den artgerechten Umgang mit ihnen lehren.
Seit 2004 sind wir mit unseren Tierlis in Säriswil zu Hause, wo die Vierbeiner mit grosszügigen Weiden und die Zweibeiner mit einer umwerfenden Aussicht verwöhnt werden.
Viele der Reiterinnen, die die Anfänge des Rösslihofs miterlebt haben, sind „ihren“ Rösslis bis heute treu geblieben und sogar „mit uns“ nach Säriswil gezügelt, was uns sehr freut.
Dem Rösslihof verdanken wir viele Begegnungen und schöne Momente mit Mensch und Tier und wir freuen uns auf all die Erlebnisse, die uns noch bevorstehen.
Brigitte Schütz und Robi Messerli

Festli im Mühletal, 2002